Sonntag, 27. Mai 2012

Terrorismus im "Land des Laechelns"!


Herzlich Willkommen bei meinem Blog 
ueber mein Leben in Thailand.

Thailand entwickelt sich zu einem Aktionsgebiet islamistischer Terrorgruppen aus der ganzen Welt. Im Januar dieses Jahres wurde ein mutmaßliches Mitglied der Hizbollah in Bangkok festgenommen, einen Monat später schlug ein Anschlag fehl, der vermutlich israelische Einrichtungen treffen sollte. Im Süden Thailands sterben täglich Menschen durch Anschläge islamistischer Separatisten. Panitan Wattanayagorn ist Sicherheitsexperte aus Thailand. Er war Regierungssprecher und Sicherheitsberater verschiedener Regierungen, zuletzt unter Abhisit Vejjajiva. Zurzeit lehrt er Internationale Beziehungen und Verteidigungspolitik an der Chulalongkorn-Universität in Bangkok. Mit ihm sprach die Jungle World über islamistischen Terrorismus in Thailand.
                                         Bangkok ist weit!
Was sind die Gründe dafür, dass Thailand so interessant für international agierende islamistische Gruppen geworden ist?
Zunächst einmal muss man sagen, dass Terrorismus mit islamistischem Hintergrund in Thailand kein neues Phänomen ist. In den vergangenen 40 Jahren gab es eine ganze Reihe von terroristischen Aktivitäten, 1972 beispielsweise die Geiselnahme in der israelischen Botschaft durch ein Kommando des Schwarzen September. Es folgten weitere große Aktionen und Flugzeugentführungen wie die des »Kommando Jihad«. 1994 versuchte die Hizbollah, einen Sprengstoffanschlag auf die israelische Botschaft auszuführen. Dieser scheiterte, weil der mit der fertigen Bombe geladene LKW in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde. Die drei iranischen Attentäter konnten gestellt, jedoch nicht verurteilt werden, da Zeugen ihre Aussagen widerriefen. Die Sicherheitsvorkehrungen für US-amerikanische und israelische Einrichtungen wurden daraufhin verstärkt.
                           Autobombe in Bangkok

Warum versucht die thailändische Regierung, die Gefahr des islamistischen Terrorismus herunterzuspielen?
30 Prozent der Wirtschaftsleistung basieren auf Tourismus, Tendenz steigend. Natürlich wird hier befürchtet, Touristen könnten aus Angst vor Anschlägen wegbleiben. Dennoch sollte man offener damit umgehen. Kaum ein Land ist heute nicht von Terrordrohungen betroffen. Die Terroristen organisieren sich grenzenübergreifend. In Thailand sind ungefähr 20 als terroristisch einzustufende Gruppen aktiv. Insbesondere islamistische Gruppen wie Jemaah Islamiyah, al-Qaida und Hizbollah werden aktiver und finden in Thailand einen sicheren Rückzugsort für Treffen, zur Planung und Organisation. Es werden Waffen gekauft und komplexere Aktionen für das In- und Ausland geplant. Wenn die Regierung dagegen vorgeht, tut sie das oft, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
                            Festnahme in Bangkok
Könnte sich Thailand zu einem Stellvertreterland für islamistische Aktivitäten entwickeln?
Das beunruhigt die Regierung sehr. Sie arbeitet aber zu langsam und die Sicherheitsorgane kooperieren kaum miteinander. Die Regierung muss sich der Gefahr stellen und wieder Vertrauen schaffen, statt die Sicherheitswarnungen anderer Staaten wegen eines befürchteten Rückgangs der Touristenzahlen anzuzweifeln. Sonst droht Thailand nicht nur zu einem Rückzugsraum, sondern auch zu einer weiteren Front des islamistischen Terrorismus zu werden.
                       Bomben in Suedthailand

Im Süden Thailands werden im Durchschnitt täglich zwei Menschen von islamischen Separatisten getötet. Die Muslime in Thailand gelten aber als moderat, tolerant und pluralistisch. Wie kam es zu dieser Entwicklung?
Die Muslime im thailändischen Süden sprechen überwiegend kein Thai, sondern Malay. Sie haben kaum Möglichkeiten politischer Repräsentation, da die Zentralregierung in Bangkok entscheidet. Die soziale und ökonomische Entwicklung geht im Süden schleppend voran. Eigentlich ist der Konflikt in dieser Form schon 100 Jahre alt. Damals hat das Königreich Siam, also der Vorgänger Thailands, das umstrittene Gebiet um das Sultanat Pattani annektiert. Heute ist die große Mehrheit der Bevölkerung dort muslimisch, im Rest des Landes sind 95 Prozent buddhistisch.
Bereits im 16.Jahrhundert ist der Islam in die Region gekommen und hat sich auf ganz unterschiedliche Weise modifiziert. Animistische und buddhistische Einflüsse sind keine Seltenheit. Der Alltag war lange Zeit kaum religiös bestimmt. Auch wahhabitische Schulen haben hier wesentlich geringeren Einfluss als in den arabischen Ländern. Dennoch ist diese importierte Ideologie stärker zu spüren und mitverantwortlich für die Radikalisierung. Es hat sich eine neue Genera­tion militanter Muslime herausgebildet.
                            Autobombe in Suedthailand
Die Gewalttaten haben in diesem Jahr deutlich zugenommen.
Das ist richtig. Militante Gruppen wie die Pattani United Liberation Organization haben Anfang des Jahres verkündet, dass sie ihre Aktivitäten verstärken werden, um die Regierung unter Druck zu setzen. Die Ressourcen der Gruppen haben sich nicht sehr verändert, aber die Möglichkeit, mehrere Bomben koordiniert detonieren zu lassen, ist etwas Neues. Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen und Checkpoints in den Provinzen konnten bedeutende Ziele wie das kommerzielle Zentrum der Provinzhauptstadt Yala getroffen werden. Die Anschläge werden zerstörerischer und präziser, da immer modernere Waffen eingesetzt werden.
Ist dies auf den Einfluss der besser organisierten jihadistischen Gruppen zurückzuführen?
Sicher haben sich die Separatisten der Technik und Waffen anderer Islamistengruppen bedient. Es gibt Kontakte zu al-Qaida, Jemaah Islamiyah, Hamas und Hizbollah. Jedoch ist bislang nicht ersichtlich, dass dieser Kontakt über organisatorische Fragen hinausgeht. Der ideologische Einfluss ist beschränkt, da man sich ungern die politischen Ziele bestimmen lässt. Geplant und gekämpft wird eigenständig. Außerdem gibt es zehn separate Gruppen, die zwar kooperieren, aber eine unterschiedliche Ausrichtung haben. In fast jedem Dorf gibt es Sympathisanten und Unterstützer der Zellen. Die meisten Bewohner wollen zwar mit der Vorstellung eines islamischen Kalifats oder der Angliederung an Malaysia nichts zu tun haben, fordern aber mehr politischen Einfluss und wirtschaftliche Entwicklung.
                           Thailands Regierung
In all den Jahren hat es keine Regierung geschafft, die Lage in den Griff zu bekommen.
Der Süden ist weit weg von Bangkok. Solange es dort ruhig bleibt, besteht für viele Politiker keine Dringlichkeit, das Problem anzugehen. Aber natürlich gibt es immer wieder Versuche, die Situation zu verbessern. Eine direkte Aufnahme von Gesprächen mit den Gruppen, die gegen die thailändische Regierung kämpfen, wäre allerdings verfassungswidrig, und so bleiben nur indirekte und weniger offizielle Kanäle.
Die Armee kann das Problem nicht alleine lösen. Die Politik ist gefragt, ebenso wie die Bürger, die in vielen Provinzen bereits aktiv sind und einfache Sicherheitsaufgaben übernehmen. Dies verläuft nicht immer problemlos. Zum einen fehlt ihnen die professionelle Ausbildung, zum anderen werden diese Bürgerpatrouillen nun vermehrt Ziel von separatistischen Erschießungskommandos und Bombenanschlägen. Die Lage ist ziemlich festgefahren. Daher verlassen insbesondere nichtmuslimische Thais den Süden.

Der Armee wird häufig vorgeworfen, bei ihren Einsätzen äußerst brutal vorzugehen und politische Gegner einfach verschwinden zu lassen.
Ein repressives Vorgehen der Sicherheitsorgane wird nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen. Um Vertrauen bei der Bevölkerung zu erlangen, brauchen wir lokale Einsatzgruppen, die die Kultur, die Region und die Menschen vor Ort kennen. Außerdem müssen Vergehen der Armee untersucht und aufgeklärt werden. Statt die Verantwortlichen zu verurteilen, werden heute lieber hohe Entschädigungszahlungen geleistet, um sich aus der Affäre zu ziehen.


Dienstag, 22. Mai 2012

In Thailand investieren



Herzlich Willkommen bei meinem Blog ueber mein Leben in Thailand.

“Thailand weckt Fernweh pur – aber das Land hat viel mehr zu bieten als nur Sonne und Strand. 
Heute werfen wir einen Blick auf das Geschäftsklima des Königreiches und finden heraus, warum Thailand ein begehrter Markt für Investitionen ist. Unsere Reise, die uns bis ans Meer führt, beginnt in der Mega City Bangkok.”


Manchmal scheint es so, als seien alle zehn Millionen Einwohner Bangkoks gleichzeitig auf den Straßen der Stadt unterwegs. Die Metropole ist das Herz der thailändischen Wirtschaft. 90 Prozent des Außenhandels werden hier abgewickelt.


Auch für ausländische Unternehmen wird das asiatische Königreich als Produktionsstandort immer attraktiver. Sie werden von der guten Infrastruktur und Steuervergünstigungen angelockt.
Dieser Haustechnik-Hersteller ist eines von 500 deutschen Unternehmen, das sich in Thailand niedergelassen hat. Zum Arbeitsalltag gehört jede Menge Fingerspitzengefühl, erklärt Export Manager Holger Palla. 
„In Deutschland kann man auf den Tisch hauen und Sachen direkt ansprechen, manchmal ein bisschen zu laut. In Thailand geht das überhaupt gar nicht, da muss man auf das Gesicht des Gegenübers aufpassen, da muss man Respekt zeigen und das ist ein sehr subtiler Vorgang. 
Da muss man sehr viel kulturelle Arbeit und Verständnis mit reinbringen.“
In dem Werk fertigen die 120 Mitarbeiter Kleindurchlauferhitzer an. Yupa Tassri kümmert um das Wohlergehen der Mitarbeiter. Dabei versucht sie auch immer, die Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen. “In Thailand verehren die meisten Menschen Buddha. Die Deutschen werden das niemals verstehen. Meine größte Herausforderung ist es, zwischen der thailändischen und der deutschen Mentalität zu vermitteln, damit sich alle verstehen und harmonisch zusammenarbeiten können.”
Teamwork steht im Mittelpunkt, meint Asien-Geschäftsführer Roland Hoehn. „Thais arbeiten gern in Gruppen, Thais wollen zwischendurch auch Sanuuk haben. Sanuuk kann man im weitesten Sinne mit Spaß übersetzen. Sanuuk ist Teil der thailändischen Kultur. Wenn der Spaß nicht mehr da ist, verlassen sie die Firma. Also Harmonie, Spaß ist wichtig.“
Für ausländische Unternehmen überwiegen die Vorteile, in Thailand zu investieren. Bürokratie und Fachkräftemangel, wie einige Geschäftsleute ihn beklagen, schrecken die Firmen nicht ab. Ein Schlüssel zum Erfolg ist es, sich ein Netzwerk aufzubauen, erklärt John Svengren, Direktor des European ASEAN Business Centre: “Beziehungen bedeuten hier viel mehr. Man kommt nicht in ein asiatisches Land und kann am ersten Tag mit dem Geschäftemachen loslegen, besonders wenn man Joint Venture-Unternehmen mit Thai-Partnern eingeht.
 Das kann Jahre dauern, bis da ein Vertrauensverhältnis aufgebaut ist.”


Das trifft nicht nur auf die Industrie, sondern auch auf den Tourismus zu – ein weiterer wichtiger Sektor für ausländische Investoren, besonders europäische.
Allein in diesem Jahr werden mehr als 20 Millionen Besucher erwartet. Der Tourismussektor macht rund sechs Prozent der Wirtschaft aus. 
Viele ausländische Investoren versuchen neue Zielgruppen anzusprechen; der Öko-Tourismus wird immer beliebter.
Am Karon-Strand auf Phuket wird bei einem schweizerischen Ressort der Umweltschutz großgeschrieben. Das Hotel war das erste der Insel, dass das Green Globe Zertifikat für Nachhaltigkeit erhalten hat. Geschäftsführer Hansruedi Frutiger war es wichtig, die Angestellten in die „grüne Arbeitsweise“ einzuführen. 
„Das Green Globe – damit haben wir vor einem Jahr angefangen und wollten den Angestellten erklären, was wir unter Green Globe verstehen. Dass wir die Welt auch in der Zukunft so behalten sollen, wie sie war. Wir haben einige Stellen, wo wir etwas zufügen müssen. Wir haben einen kleinen Garten, wo Tomaten und Gurken und verschiedene Thai-Kräuter wachsen, die dann der Küchenchef auch braucht.“
Thailand ist ein Ort der Kontraste. Mit Erfolg etabliert sich das Königreich in der Geschäftswelt, aber nicht um jeden Preis: 
Tradition und Erbe sind wesentlicher Bestandteil des Lebens.

Mittwoch, 16. Mai 2012

Tierschmuggel ohne Ende



Liebe Freunde und Teilhaber an meinem Leben in Thailand, auch heute geht es wieder um ein altes Thema, welches ich schon des oefteren in diesem Blog angesprochen hatte.



Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen CITES von 1973 ist der Handel mit gefährdeten Tieren weitgehend verboten.


Thailand ist die größte Drehscheibe für Tierschmuggel

Nach dem Drogenhandel ist der Tierschmuggel das größte Geschäft in Thailand, auf dem Schwarzmarkt kann eine Ladung mit Stoßzähnen einen Wert von 18 Millionen Euro erreichen. Korruption verhinderte bislang den Kampf gegen den illegalen Handel mit geschützten Wildtieren.




"Gefrorene Makrele" stand auf dem Container, den Zollbeamte vor einem Jahr in Bangkok öffneten. Darin: 247 Stoßzähne von afrikanischen Elefanten. Es war der größte Elfenbeinschmuggel, der in Thailand bisher aufflog. Auf dem Schwarzmarkt hatte die Ladung aus Kenia einen Wert von rund 18 Millionen Euro. Sie sollte an illegale Elfenbeinschleifereien in Bangkok gehen. Elfenbein, Rhinozeros-Hörner, Schildkrötenpanzer oder Tigerfelle: Thailand gilt als Drehscheibe im Geschäft mit Tierteilen und Tieren - lebend und tot. Sie sind gefragte Statussymbole, ihre Häute und Zähne für Modeaccessoires oder als Zutat für traditionelle Heilmittel begehrt.


Attapon Sudsai ist Polizist in der Abteilung für Natur- und Umweltkriminalität. "Der Wildschmuggel ist das größte illegale Geschäft in Thailand, gleich hinter Drogen", sagt er. "Mehr als die Hälfte aller in Asien geschmuggelten Tiere gehen durch Thailand." Fast jeden Monat meldet die Polizei eine Razzia: Im März hob sie einen Unterwelt-Zoo mit 13 Löwen, fünf Tigern, drei Pumas und anderen geschützten Tieren aus, im Februar ein Schlachthaus, in dem Tiger, Elefanten und Krokodile zerlegt wurden. Außerdem ständig Container mit Stoßzähnen und Hörnern.


Tierschmuggel ist die fünftgrößte Geldmaschine weltweit

Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen CITES von 1973 ist der Handel mit gefährdeten Tieren weitgehend verboten. Dennoch: Die US-Organisation Global Financial Integrity hält den Handel mit Tieren für die fünftgrößte illegale Geldmaschine weltweit. Bis zu zehn Milliarden Dollar sei das Geschäft wert. John Scanlon, Generalsekretär des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES, spricht von organisierter Kriminalität. "Sie nutzen die ärmsten Menschen in abgelegenen Regionen aus, bestechen Beamte und töten Ermittler."
"Die gute Infrastruktur macht Thailand zur Drehscheibe", sagt Onkuri Majumdar von der Organisation Freeland, die gegen Menschen- und Tierschmuggel kämpft. "Die Lage, beste Flug-Verbindungen, gute Mobilnetzabdeckung - alles, was Thailand als Industriestandort empfiehlt, lockt auch das illegale Geschäft an."

"Dicke Fische" gehen nicht ins Netz

Freeland trainiert und vernetzt mit Unterstützung der US-Regierung Behörden in ganz Asien, um Wilderer ausfindig und Schmuggler dingfest zu machen. Doch Korruption macht den Beamten das Leben schwer. Oft sind mächtige Unternehmer, Beamte oder Diplomaten in die Geschäfte verstrickt. "Wir nehmen bei Razzien in 80 bis 90 Prozent der Fälle Leute fest, aber das sind Handlanger", sagt Polizist Sudsai. "An die dicken Fische kommen wir nicht heran." Selbst die Laufburschen würden oft freigelassen - "nach einem mysteriösen Anruf von oben".
Im Mai vergangenen Jahres wurde etwa ein Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in der 1. Klasse-Lounge am Flughafen in Bangkok gestoppt. In seinem Handgepäck waren vier betäubte Baby-Leoparden, ein Seidenäffchen, ein Gibbon und ein junger Bär. Die Festnahme wurde erst groß verkündet - dann kam der Mann plötzlich gegen Kaution auf freien Fuß. Prompt war er wenige Tage später verschwunden.
"Es gibt schon Fortschritte", sagt der Regionaldirektor für Asien bei der Wildschutzorganisation Traffic, William Schaedla. "Der Handel mit Tieren aus der Wildnis war lange nicht verpönt, die Einstellung ändert sich erst seit fünf, sechs Jahren." Ein Problem sei die traditionelle Elfenbeinindustrie. "Es gibt Familien, die seit Generationen von Elfenbeinverarbeitung leben", sagt er. Die Gesetze seien längst nicht streng genug, um zu verhindern, dass Material von gewilderten Elefanten verarbeitet wird. Die nächste CITES-Konferenz findet nächsten März in Bangkok statt. Bis dahin habe Thailand noch einige Hausaufgaben zu machen, sagt Schaedla.


Sonntag, 13. Mai 2012

Mein Leben im Isaan


Herzlich Willkommen bei meinem Blog ueber mein Leben in Thailands Nordosten, dem Isaan.

Beim Kosa-Stammtisch in Khon Kaen im Kosa Beer-Garden.

Der Isaan hat eine eigenständige Kultur 
und pflegt Sitten und Gebräuche


Kambodscha und Laos haben in der Vergangenheit über Jahrhunderte die Geschichte des Nordostens bestimmt. Hier war der Schauplatz der kriegerischen Auseinandersetzungen der Könige Thailands mit den kambodschanischen und laotischen Herrschern, und das Gebiet wechselte häufig die Zugehörigkeit zwischen Thailand und den Nachbarstaaten.
Karte vom Nordosten Thailands, dem Isaan.

Die Völkerschaften dieser Länder sind noch heute im Isaan ethnisch präsent, sowohl in den Gesichtszügen der Menschen wie in ihren Sprachen und Gebräuchen. Der grössere Teil der Bevölkerung besteht ethnisch aus Lao und spricht auch einen laotischen Dialekt, der viele Gemeinsamkeiten mit der Thai-Sprache hat. Die Menschen haben einen zierlichen Körperbau und Stupsnasen, die vor allem den jungen Mädchen gut zu Gesicht stehen.


Im östlichen Teil des Landes hingegen, in der Gegend um Buri Ram und Surin, in ehemals zu Kambodscha gehörenden Gebieten, die von den Siamesen während ihrer Eroberungszüge besetzt wurden, sind die Bewohner ethnisch Khmer. Sie haben einen stabileren Körperbau, gerade Nasen und allgemein eine etwas dunklere Hautfarbe als die Lao.
Wenn man eines der Mädchen fragen würde, was es sich am meisten wünscht, dann würde es sich sicher eine hellere Hautfarbe wünschen. Anders als bei uns, wo eine gebräunte Haut als schön gilt, versuchen die Mädchen, die bei der Feldarbeit den ganzen Tag der sengenden Sonne ausgesetzt sind, sich durch um den Kopf gewickelte Tücher und Handschuhe vor dem Braunwerden zu schützen.
Die Menschen hier sprechen einen gutturalen kambodschanischen Dialekt, der sich im Sprachstamm sowohl von der thailändischen, als auch von der laotischen Sprache völlig unterscheidet.
Ein Synonym für Dürre und Armut
Die Zentralregierung mag es allerdings nicht, wenn die Bewohner des Isaan als Thai-Laoten bezeichnet werden, und im übrigen Thailand hat das Wort „Lao“ einen minderwertigen Unterton. Es ist ein Synonym für Dürre, Armut und Landflucht.
Wenn wir mal in die Stadt fahren müssen, und ich bin nach Meinung meiner Frau nicht ordentlich genug gekleidet, dann sagt sie: „Du siehst aus wie ein Lao“.
Wenn man ein paar typische Beispiele für die Werteordnung der Menschen im Isaan anführen sollte, dann wären es etwa die folgenden:
• Leben in Gemeinschaft geht über Privatatmosphäre
• Geld machen geht über ethische Regeln
• Schnell und einfach geht über korrekt und mühselig
• Freundliche Unterhaltung ist besser als theoretische Diskussion
• Äusserlichkeiten gehen über innere Werte
• Das Jetzt ist wichtiger als Zukunftsplanung
Die Zentralregierung ist bemüht, auch den Isaan in den thailändischen Kulturkreis zu integrieren. Die Menschen im Isaan setzen dem aber passiven Widerstand entgegen und versuchen, ihre heimische Kultur und Sprache zu erhalten. Sie bilden auch heute immer noch eine von den Menschen Kernthailands sehr verschiedene Kulturgruppe, mit eigener Sprache, eigenen Sitten und Gebräuchen sowie eigener gesellschaftlicher Gliederung. Die Kinder werden in den Schulen zwar nur in der Thai-Sprache unterrichtet, aber viele fangen erst dann richtig an, diese Sprache zu erlernen, wenn sie eingeschult werden.
Organisationen und Vereine zur Pflege der heimischen Kultur werden von der Zentralregierung in Bangkok in keiner Weise unterstützt, sondern im Gegenteil in ihrer Arbeit behindert, weil man separatistische Aktivitäten befürchtet. Diese Furcht ist im nicht ganz unbegründet, denn in den 50er und 60er Jahren gab es im Isaan starke separatistische Bestrebungen und sogar Partisanentätigkeit, die von der Armee blutig niedergeschlagen werden musste.

Die jahrhundertelange Abschliessung vom übrigen Thailand hat im Isaan nicht nur zu unterschiedlichen sprachlichen und kulturellen Entwicklungen geführt, sondern auch zu einem gewissen Misstrauen und Widerstand gegen alles, was aus Bangkok kommt.
Starke Bindung an das Königshaus


Eine Ausnahme macht die Verehrung des Königs. Sie ist im Isaan mindestens genau so ausgeprägt wie im übrigen Thailand. Das Bild des Königs und der Königin hängt fast in jedem Wohnraum, jeder Gaststätte und jedem Hotel. Niemand im Isaan würde daran denken, einer Kino-Vorführung beizuwohnen, bevor er nicht am Anfang des Films beim Abspielen der Königshymne dem König stehend seine Referenz erwiesen hat. Wie stark die Bindung der Menschen an das Königshaus ist, zeigt unter anderem auch die Tatsache, dass Muttertag in Thailand jedes Jahr am 12. August, dem Geburtstag der Königin, gefeiert wird.
Der Isaan hat eine lange Geschichte und daraus resultierende Traditionen, die von Generation zu Generation weiterge- geben wurden. Das sind neben vielen sich von Zentralthailand stark unterscheidenden Sitten und Gebräuchen vor allem Speisen, Lieder, traditionelle Kleidung, Weberei usw. Im Osten des Isaan ist der Einfluss des nahen Kambodschas zum Beispiel an der Männerkleidung sichtbar. Die Männer in den Dörfern des Grenzgebietes tragen die typische Kleidung der Khmer, bei nacktem Oberkörper einen Männersarong und ein wie ein Turban um den Kopf geschlungenes Tuch.
Dieses Tuch dient verschiedenen Zwecken. Es kann als Gürtel, als Kopftuch oder aber auch als Tragetasche dienen. Bei Bedarf kann das Ende des Pakama genannten Sarongs von hinten zwischen den Beinen durchgezogen und vorne in das um den Bauch geschlungene Tuch gesteckt werden. Das ergibt dann eine Art Hose.
Farmer mit seiner Frau auf dem Reisfeld.

Bei der Arbeit auf den Feldern ist es kaum möglich, Männer und Frauen zu unterscheiden. Alle sind vom Scheitel bis zu den Füssen eingepackt, um die brennenden Sonnenstrahlen abzuhalten, und die Mädchen wollen natürlich nicht zu „schwarz” werden.
Junge Mädchen tragen heute gerne westliche Kleidung, also Jeans und T-Shirts. Sobald sich ein bisschen Busen ausbildet, ist ein Büstenhalter obligatorisch, selbst wenn es noch nicht viel zu halten gibt. Es gilt als äusserst unschicklich, wenn sich unter der Bluse oder dem Pulli Brustwarzen abzeichnen. Verheiratete Frauen tragen fast alle Sarongs, von denen sie mehrere Exemplare für den täglichen Gebrauch, aber auch einige, oft selbstgewebte wundervolle Stücke besitzen, die zu festlichen Anlässen angelegt werden. Dabei läuft man entweder barfuss oder in einfachen Plastiklatschen.

Unsere liebreizende Tochter in Schuluniform am Tag des Lehrers.
Die Schulkinder tragen alle Schuluniformen, die Jungen eine kurze khakifarbene Hose und ein weisses Hemd, die Mädchen einen schwarzen Rock und eine weisse Bluse. Der Kauf der obligatorischen Schulkleidung – es müssen ja mindestens zwei komplette Exemplare sein, da eines jeden Tag gewaschen werden muss - kann für arme Eltern eine erhebliche Belastung sein.
Ganz im Gegensatz zu dem, was mancher Farang, der den Betrieb in den Touristenorten sieht, annehmen wird, ist die Sexualmoral auf dem Land viel strenger als zum Beispiel bei uns. Körperkontakte zwischen Männern und Frauen sind in der Öffentlichkeit tabu. Strenge Verhaltensmuster regeln das Verhältnis der Geschlechter untereinander, und es gilt als äusserst unschicklich, Gefühle zwischen Mann und Frau in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Wenn die Bezeichnung Thailands als das Land des Lächelns wahr ist, dann sicher im Isaan. Wer das wirkliche Thailand sucht, der wird es hier, weit ab von den grossen Städten, bei den zwar armen, aber dem Besucher aus dem fernen Europa gastfreundlich entgegenkommenden Menschen finden. Obwohl natürlich auch hier durch das Fernsehen, das Schulsystem und die Töchter des Landes, die in den Touristenhochburgen tätig sind, sich einige westliche Wertvorstellungen und Sitten - und nicht immer die besten - eingeschlichen haben, haben die Menschen, vor allem in den kleinen Dörfern, kaum etwas von ihrem traditionellen Lebensrhythmus und ihren Gebräuchen aufgegeben.

Das gilt vor allem für alles, was man in Thailand mit „sanuk“ bezeichnet. Wenn man im Wörterbuch nachschlägt, dann wird „sanuk“ mit Spass, Vergnügen übersetzt. Für die Menschen im Isaan ist „sanuk“ aber mehr als nur Spass, sondern es drückt vielmehr ihre Lebensphilosophie aus. Das heisst nicht etwa, dass sie nur oberflächlich dahinleben und die Realitäten des Lebens nicht sehen wollen. Sanuk ist vielmehr ein Ausdruck für ihre angeborene Lebensfreude, ohne die das Leben eine eintönige und trostlose Sache wäre. Alle Erfahrungen werden in „sanuk“ und „mai sanuk“ eingeteilt.

Meine liebe Frau (rechts) im Kreise ihrer Familie.
Gut essen, mit Freunden zusammensitzen, einen Film sehen und natürlich feiern, das ist „sanuk“. Arbeit dagegen ist „mai sanuk“, vor allem wenn sie eintönig ist und nicht mit Freunden zusammen durchgeführt wird, so dass es keine Gelegenheit zu einem Schwätzchen oder Spässchen gibt.

Lotterie-Losverkaeufer warten auf Kundschaft.
Charakteristisch für die Menschen im Isaan ist auch deren Leidenschaft für Glücksspiele. An den Strassen in den Städten sitzen überall ambulante Lotterieverkäufer - häufig Blinde - und bieten Lose der Staatlichen Lotterie an. Wer nur irgendwie ein paar Baht in die Finger kriegt, kauft sich alle zwei Wochen möglichst mehrere Lotterielose. Gekauft wird aber nicht irgendein Los, sondern Lose mit bestimmten Endnummern. Die Glücksnummern hat man entweder geträumt oder - noch häufiger - beim Tempelbesuch aus einer mit numerierten Stäbchen gefüllten Trommel geschüttelt.
Und da das noch nicht reicht, gibt es überall in der Nachbarschaft, meist im kleinen Laden an der Ecke, schwarze Lotterien, wo man Wetten auf die letzten Zahlen abschliessen kann, mit der das grosse Los bei der nächsten Ziehung der Staatlichen Lotterie herauskommt.
Solch illegale schwarze Lotterien, deren Gewinnzahlen mit den Nummern der staatlichen Lotterie identisch sind, gibt es in jedem Dorf. Wenn man auch ganz selten dabei von der Polizei erwischt wird, so noch viel seltener von einem Lotteriegewinn.
Wegen der Leidenschaft der Thais für Glücksspiele sind diese gesetzlich verboten. Das Gesetz wird aber sinnigerweise bei Todesfällen ausser Kraft gesetzt. Ist jemand im Dorf gestorben, so wird die Gelegenheit genutzt, ungestraft ein Spielchen machen zu können. Wenn man dann abends zum Trauerhaus kommt, sitzen sowohl um den Sarg herum, als auch vor dem Haus, Spielerrunden und zocken, was das Zeug hält. Falls jemand aus einer wohlhabenden Familie gestorben ist, also auch betuchte Trauergäste zu erwarten sind, reisen die Berufszocker aus der ganzen Gegend an, um die Trauergäste auszunehmen.

Montag, 7. Mai 2012

News aus Thailand - Mehrere Tote



Herzlich Willkommen bei den News in meinem Blog ueber Thailand.

 

Zwölf Tote bei Explosionen in Chemiefabrik
zuletzt aktualisiert: 06.05.2012 - 15:00
Bangkok (RPO). Bei einem Großbrand und mehreren Explosionen in einer Chemiefabrik in Thailand sind zwölf Menschen getötet und mehr als hundert weitere verletzt worden.



Heftige Explosionen haben eine Chemiefabrik in Thailand zerstört. 
Mehrere Menschen starben. 
Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, mussten bei dem Unglück in der Provinz Rayong am Samstag neben den Arbeitern auch mehr als 1000 Anwohner in Sicherheit gebracht werden.
Das bei Reinigungsarbeiten an einem Tank ausgebrochene Feuer hatte dichte Rauchschwaden in der Region knapp 200 Kilometer südöstlich von Bangkok verbreitet und war erst nach etwa vier Stunden unter Kontrolle. Die Brandursache wird nach Angaben des Provinzgouverneurs Seni Jittakasem noch ermittelt.

Erneuter Unfall in einer Chemiefabrik in Rayong. 

Rund 50 Arbeiter wurden mit Atembeschwerden in ein Krankenhaus eingeliefert.

Rayong. Nach einem Unfall in einer Chemiefabrik im Industriegebiet von Rayong mussten rund 50 Mitarbeiter mit Atembeschwerden in einem Krankenhaus behandelt werden. Aus bisher unbekannten Gründen war innerhalb der Fabrikleitungen ein Leck entstanden.

Ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzamt von Rayong bestätigte vor der Presse den Unfall und sagte, das vermutlich Natriumhypochlorid ausgetreten sei. Die Chemikalie wird hauptsächlich als Desinfektionsmittel oder zum Bleichen verwendet.
42 Mitarbeiter hatten Atembeschwerden und sagten aus, daß das Gas, das sie eingeatmet hätten, nach Chlor gerochen habe. Sie wurden vorsorglich für weitere Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Hunderte der Anwohner mußten evakuiert werden. Sie wurden über Nacht auf einem Sportplatz in Ban Chang untergebracht.
Die Aditya Birla Chemicals (Thailand) hat indische Besitzer. 42 Leute wurden im Krankenhaus behandelt und.
Die Fabrik wurde weiträumig abgesperrt und vorsorglich geschlossen. Ein Betreten der Anlage ist zur Zeit nur mit Atemschutzmasken möglich. Spezialisten sind auf der Ursache nach der Panne.
Bereits am 6. Mai wurden bei einer Explosion in einer Fabrik des Industriegebietes 12 Menschen getötet. Hier mußten ebenfalls tausende Menschen, die in der Nähe der Anlage wohnten evakuiert werden. Insgesamt wurden 142 Personen mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert.
Der Vorfall ereignete sich in einer petrochemischen Fabrik im Map Ta Phut Gewerbegebiet.


Reifenfabrik in Thailand abgebrannt – 9 Tote





Mindestens fünf Menschen starben bei einem Großbrand, der  in der Reifenfabrik von Bangkok Synthetics Fabrik in Map Ta Phut am Samstag ausbrach, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Dr. Surawit Khonsomboon am Sonntag.

Surawit sagte zu Spring News TV, dass zwei der fünf im ​​Krankenhaus starben und drei weitere starben am Brandort.

Er sagte, 120 Menschen wurden verletzt, fünf davon kritisch. Zwei der Verletzten waren Rettungskräfte.



Er  sagte, es wurde festgestellt, dass der Brand in einem chemischen Tank von der Fabrik ausbrach, die Gummi synthetisch erzeugt.  Der  synthetisierte Kautschuk wird in zur Herstellung von Reifen, Autoteilen, Schuhsohlen, Gummihandschuhen und Sportgeräten verwendet. Der Gouverneur sagte, die Behörden könnten das Austreten von Chemikalien auf das Niveau begrenzen, dass es nicht ernsthaft die Menschen verletzt aber es würde immer noch den Menschen Schmerzen bereiten  in den  Augen und auf der  Haut.
Premierminister Shinawatra Yingluck flog am Sonntag mit einem Hubschrauber nach Rayong um  die Fabrik zu inspizieren. Yingluck, Innenminister Yongyuth Wichaidit und Industrieminister PongsawatSawatdiwat flogen in einem Polizei-Hubschrauber von den  Police Aviation Department um 9:45 Uhr von Bangkok an um  Map Ta Phut zu besuchen.

                       

Bangkok Hochhaus – 3 Tote



Bangkok Hochhaus – Drei Plakatwand Installateure starben, als sie aus einer  aufgehängten Plattform vom 69. Stock des Baiyoke Tower II, Thailand höchstem Gebäude, in Ratchathewi  am Montag fielen.
Berichten zufolge waren fünf Arbeiter auf der Plattform beschäftigt bei  die Installation neuer Werbedrucksachen auf der Außenseite des 89-stöckigen Hochhaus, als sich der Unfall ereignet hat.  Ein tragendes Seil  der Plattform brach kurz nach 14.00 Uhr. Die Plattform sank dadurch stark ab, in einem Winkel von 30 Grad und drei der Arbeiter fielen hinunter und  stürzten in den Tod.



Die Leichen der Opfer, die nicht sofort identifiziert werden konnten, wurden in der 36. Etage auf einem Balkon gefunden, neben einem Swimmingpool im 20. Stock und auf einer  externen Mini-Golf Driving Range auf der 18. Etage.
Die zwei anderen Arbeitern ist gelungen, einen Haltegriff auf der Plattform zu greifen.
Der  Baiyoke Tower II ist 304 Meter (994 Fuß) hoch.


Hotelbrand in Bangkok fordert Todesopfer

Bangkok - Bei einem Brand in einem Hotelhochhaus in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist eine Frau ums Leben gekommen. 21 Menschen wurden verletzt, wie die Behörden am Freitag mitteilten.

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Die Ausländerin sei nach dem Feuer am Vorabend mit Rauchvergiftung bewusstlos in ein Spital gebracht worden, wo sie später gestorben sei, hiess es. Ihre Identität war zunächst nicht bekannt. Die Feuerwehr musste am Donnerstagabend viele Menschen mit Kränen aus dem 15-geschossigen Gebäude des Grand Park Avenue Bangkok Hotel retten. Das Hotel verfügt über mehr als 200 Zimmer und liegt nahe der Sukhumvit Road, die bei Touristen sehr beliebt ist.
Menschen in Panik
Die Menschen in dem Hotel seien in Panik geraten, sagte ein Feuerwehrmann. Einige hätten aus dem Fenster springen wollen. Die Feuerwehr habe sie überreden müssen, auf das Eintreffen der Kräne zu warten. Unter den Verletzten waren zwei Thailänder und 19 Ausländer, die meisten von ihnen erlitten nach Behördenangaben eine Rauchvergiftung. Zwei der Ausländer sind den Angaben zufolge russische Staatsbürger.
Unklare Brandursache
Die Brandursache war zunächst unklar. Die Behörden leiteten Ermittlungen ein. Das Feuer breitete sich kurz vor 22 Uhr (Ortszeit) vom vierten Stock des Hotels aus. Es konnte zwar schnell gelöscht werden, doch der Rauch stieg in die höher gelegenen Stockwerke, wo sich viele Menschen angesichts der Uhrzeit bereits in ihren Zimmern aufhielten. Erst am Samstag vergangener Woche war in einem Bürogebäude in einem benachbarten Stadtteil ein Feuer ausgebrochen. Der Grossbrand verursachte enormen Schaden, Menschen kamen aber nicht ums Leben. 


Thailand: Hotelbrand und Bombenanschläge im Sueden

Ein Brand in einem Hotel forderte mindestens fünf Tote, hunderte wurden verletzt. Indes wurden bei einer Serie von Anschlägen mehr als zehn Häuser und zahlreiche Fahrzeuge beschädigt.



Bei einem schweren Brand in einem Hotel im Süden Thailands sind mindestens fünf Menschen getötet und hunderte weitere Gäste verletzt worden. Nach Angaben der Behörden brach das Feuer am Samstag im Lee Gardens Hotel im Zentrum der Stadt Hat Yai aus. Vier Männer und eine Frau seien ums Leben gekommen, und von insgesamt 336 Verletzten seien 28 ins Krankenhaus gebracht worden, sagte Provinzgouverneur Grisada Boorach. Die Unfallursache sei noch unklar und werde untersucht.
Nach Angaben des Bürgermeisters könnte der Brand durch eine Gasexplosion im Keller des Gebäudes ausgelöst worden sein. Die meisten der Verletzten erlitten nach Angaben der Behörden Rauchvergiftungen. Unter den Verletzten sollen auch ausländische Touristen sein, Details dazu waren aber zunächst unklar. Hat Yai ist vor allem bei Reisenden aus den Nachbarländern Malaysia und Singapur beliebt.

Bombenanschläge fordern neun Tote

Bei einer Serie von Bombenanschlägen im überwiegend muslimischen Süden Thailands sind am Samstag neun Menschen getötet worden. Mindestens 70 Menschen wurden verletzt, als gegen Mittag drei Sprengsätze in der Stadt Yala detonierten, wie die Polizei mitteilte.
Mehr als zehn Häuser und zahlreiche Fahrzeuge seien beschädigt worden. In der Grenzregion zu Malaysia kommt es immer wieder zu Gewalttaten, für die muslimische Separatisten verantwortlich gemacht werden. Seit 2004 sind in den Provinzen Yala, Pattani und Narathiwat mehr als 5000 Menschen getötet worden.
Die Separatisten streben nach Abspaltung der fünf mehrheitlich islamischen Südprovinzen Narathiwat, Yala, Pattani, Satun und Songkhla. Thailand (damals Siam) hatte diese Region erst 1902 annektiert. Über 90 Prozent der Einwohner des Königreichs sind Buddhisten, während sich etwa fünf Prozent zum Islam bekennen. Zahlreiche Muslime aus dem Süden sind in das benachbarte Malaysia geflüchtet.

Dienstag, 1. Mai 2012

Der Flut vorbeugen und Wohnbau foerdern!




Thailand investiert Milliarden in die Flutprävention


Das soll nicht mehr vorkommen!

Bauliche Maßnahmen zum Schutz von Industrieparks und Wohnsiedlungen nehmen den Großteil ein - darunter Deiche, Schleusen, Reservoire, Flutwände und Pumpstationen

Thailand
© Archiv
Der "Masterplan for Water Resources Management" sieht Investitionen über insgesamt 350 Mrd. Baht vor (B; circa 8,6 Mrd. Euro; 1 Euro = 40,7 B), davon der Großteil mit 300 Mrd. B für Wassermanagementprojekte entlang des Chao Phraya. Der Großteil dieses Plans ist langfristiger Natur mit dem Ziel eines nachhaltigen Wassermanagements. Für kurzfristig dringliche Sofortmaßnahmen wurde ein "2012 Action Plan" im Umfang von 18 Mrd. B beschlossen. Die meisten Investitionen konzentrieren sich auf die Instandsetzung, Erweiterung oder Neuschaffung der Infrastruktur. Im Chao Phraya Basin wurden hierbei drei Regionen am oberen, mittleren und unteren Flusslauf abgegrenzt.
Das Downstream Basin mit sieben Provinzen - eingeschlossen der Großraum Bangkok - absorbiert bereits gut die Hälfte der Finanzmittel des Masterplans. Zu den Maßnahmen zählt die Aushebung von Flutwegen von Chao Phraya in westlicher Richtung, die Errichtung von Flutwänden zum Schutz der Industrieparks, die Verstärkung der Deiche, die Reparatur von Schleusen und Pumpwerken, die Aushebung von Kanälen und Wasserreservoiren sowie andere schützende Infrastruktur, insbesondere im Großraum Bangkok.
Der Masterplan mit seinen zwei Aktionsplänen wurde im Jänner vorgestellt. Im März konnte das verantwortliche National Water Resources and Flood Policy Committee bereits 246 Sofortmaßnahmen im Chao Phraya Basin im Umfang von knapp 25 Mrd. B konkretisieren, davon fast zwei Drittel am Ostufer. Darunter befinden sich 50 Reparaturprojekte an Wassertoren zum Anbringen zusätzlicher Pumpstationen. Überwiegend handelt es sich aber um eine Verstärkung der Deiche an den Kanälen oder Khlongs Rapipat, Phrarachdamri, Ransgsit Phrayayoonsak, Khlong 7, Phraya Paleu, Phra Pi Mon, Maha Sawat. Zudem sollen die Khlongs für einen schnelleren Wasserablauf innerhalb der Deiche ausgebaggert und weitere neun große Khlongs ausgehoben werden.
Größere Drainagearbeiten sind zudem vor allem für die vier großen Staudämme Bhumibol, Sirikit, Pa Sak Jolasid und Chai Nat angesetzt. Zusätzlich sollen 177 Mrd. B in die Erneuerung und Ausbesserung des landesweiten Abwassernetzes investiert werden. Einige Straßen werden höher gelegt, um sie als Flutwand zu nutzen - was insbesondere auf den zusätzlichen Schutz der Industrieparks anzielt und teilweise auch von Japan finanziert wird.

Der Aktionsplan für 2012 über 18 Mrd. B verfolgt im Prinzip ein Notstandskonzept zur Minimierung von potenziellen neuen Verlusten und Schäden durch Überflutungen, wozu sechs Arbeitspläne formuliert wurden. Der zweitgrößte Posten ist mit 4,5 Mrd. B für Informations- und Warnsysteme abgestellt. Der Großteil des Budgets ist aber mit 12,6 Mrd. B für die Restaurierung und Effizienzsteigerung der bestehenden und errichteten physischen Infrastruktur vorgesehen Hierbei wurden vier Schwerpunkte abgegrenzt: Renovierung von Dämmen, Deichen, Rückhaltedämmen und Drainagesystemen (7,1 Mrd. B), Renovierung und Ausbaggern von Kanälen und Wasserabflüssen (1,7 Mrd. B), Erhöhung der Kapazität für Drainage und Wasserablaufmanagement (3,0 Mrd. B) sowie Verstärkung der Deiche (0,9 Mrd. B).





Der private Wohnbau soll auch aufgepeppt werden!

Auch der private Wohnungsbausektor bedarf noch einiger präventiver baulicher Investitionen. Die Housing Finance Association beklagt in diesem Rahmen den Mangel an verlässlichen Informationen für größere Wohnungssiedlungen in einigen Bangkoker Stadtbezirken wie etwa Bangkok Yai und Bang Bua Thong, die beide letztes Jahr stärker betroffen waren. In vielen neuen Bauprojekten bestehen auf Seiten der Bauträger zumeist nur wenige Erkenntnisse, welche baulichen Sondermaßnahmen für kommende Überschwemmungen nach neuestem technischen Stand am besten geeignet wären - auch hier könnte ausländisches Know-how sicher förderlich sein. Viele Projektentwickler behelfen sich mit Flutsperren, Deichanlagen oder Anhebungen des Baugrundstücks.
Als ausländischer Partner mit technischer und administrativer Expertise hat sich bisher vor allem die Japan Internationale Cooperation Agency (JICA) stark engagiert. Die JICA-Experten wurden in die Abfassung des thailändischen Masterplans eingebunden und offensichtlich besteht wohl auch die Zusage weiterer finanzieller Unterstützung bei Flutplänen und Hochwasserschutzstrategien. Beide Länder sehen ihre Zusammenarbeit im Rahmen des Japan-Thailand Economic Partnership Agreement weiter dynamisch wachsen - und Japan äußerte auch neben dem Flutengagement bereits Interesse an anderen Infrastrukturprojekten wie etwa der Eisenbahn oder Telekommunikation.