Donnerstag, 25. November 2010

Kulinarisches Thailand




Kulinarische Tradition aus dem goldenen Königreich
Die zunehmende Beliebtheit der thailändischen Küche wird durch die große Anzahl thailändischer Restaurants in den meisten großen Städten der Welt deutlich. Daher kommen viele Thailandbesucher mit einer gewissen Erfahrung über die interessanten Geschmacksrichtungen dieser Küche und möchten sie natürlich auch im Original kennenlernen.
Die thailändische Küche vereint Einflüsse der Kochkunst aus China, Indien, Indonesien, Malaysia und sogar Portugal. Aus dieser Mischung entstand eine ganz eigene und einzigartige kulinarische Richtung. Der Mittelpunkt eines thailändischen Mahls ist eine große Schüssel Reis. Dieser ist die Beilage eines oder mehrerer Curries (nicht etwa die gelbe Pulvermischung, sondern Kokosmilch, frischgestampfte und gemahlene Kräuter und Gewürze sowie viele weitere Dinge), Fisch, einer klaren Suppe und eines Salates (Yam, meist recht scharf). Die verschiedenen Gerichte kommen gleichzeitig auf den Tisch und jeder nimmt mal einen Happen hiervon und einen Happen davon (vollgeladene Teller gelten als unfein). Man benutzt Löffel und Gabel, wobei vom Löffel gegessen wird, die Gabel dient nur als Hilfsinstrument. Desserts bestehen normalerweise aus frischen Früchten der Saison und einigen puddingartigen kleinen Häppchen, die aus Reismehl, Kokosmilch, Palmzucker und Klebreis oder auch aus Eigelb hergestellt werden. 
Die Gemüsesorten werden immer frisch und normalerweise unter schnellem Rühren im sehr heißen Wok zubereitet. In vielen Teilen des Landes ist die Basis eines Thai-Curries Kokosmilch mit vielen köstlichen Zutaten, wie z.B. Zitronengras, Garnelenpaste, Fischsauce und ein Dutzend Chilischoten, die es von mild bis höllisch scharf gibt.


Jede Region des Landes hat seine typischen Spezialitäten. In Nord- und Nordostthailand wird beispielsweise am liebsten Klebreis gegessen. Dazu gibt es gegrilltes Hähnchen in einer speziellen Marinade und Som Tam, einen scharfen Salat aus geraspelten grünen Papayas mit getrockneten Shrimps, abgeschmeckt mit Zitronensaft, Fischsauce, Knoblauch und Chili. Im Norden gibt es auch eine leicht säuerliche Schweinewurst, die Naem heißt. Im tiefen Süden sind die Gerichte stark von der moslemischen Küche Malaysias beeinflußt, Spezialitäten sind hier Meeresfrüchte. Im ganzen Land beliebt ist die bekannte scharfe Garnelensuppe, Tom Yam Gung, Mi Krop (knusprig fritierte Nudeln mit etwas Garnele, Schweinefleisch, Ei und einer süßsauren Sauce), Kaeng Phet Kai (Hühnercurry), Kai Tom Ka (milde Hühnersuppe in Kokosmilch und Zitronengras), und Yam Nua (gut gewürzter Rindfleischsalat).
Viele Hotels und Resorts bieten Kochkurse an. In Bangkok gibt es eine Reihe von Kochschulen, wo Touristen das Zubereiten von thailändischen Gerichten lernen können.

Dienstag, 23. November 2010

ISAAN - Der Nordosten Thailands


Der Nordosten Thailands ist ein touristisch kaum erschlossener Landesteil, hier findet man vielfach im ländlichen Raum die ursprüngliche thailändische Lebensart.
Weite Ebenen mit viereckigen Reisfeldern und Wasserbüffeln wechseln sich mit massiven Gebirgszügen ab. Das Zentrum des Isaan bildet die Khorat Hochebene und er wird im Norden und Osten vom Mekong begrenzt, im Süden von Kambodscha.
Im Westen trennt das Phetchabun Gebirge den Isaan von Nord- und Zentralthailand.
Die Region, die allgemein als Isaan bezeichnet wird, grenzt im Norden an Laos und im Süden an Kambodscha. Im Isaan lebt ein Drittel der Bevölkerung Thailands.
Die alten Königreiche der Khmer aus dem heutigen Kambodscha und Laos haben in der Vergangenheit über Jahrhunderte die Geschichte dieses Gebietes bestimmt.
Überall begegnet man hier, weit mehr als in jedem anderen Land in Südostasien, den Zeugnissen und Relikten der buddhistischen bewegten Vergangenheit.
Die Spuren alter und ältester Zivilisationen und prachtvoll wiederhergestellten Tempel Anlagen und Khmer Ruinen aus allen Jahrhunderten.
In den historischen Zeiten zwischen dem 9. und 14. Jahrhundert war der Nordosten ein Teil des großen Khmer Reiches, das von Angkor (Kambodscha) beherrscht wurde, so findet man im I-san mehr als 30 große klassische Khmer Ruinen.

Wie ganz Thai Land, so ist auch das Leben im Isaan stark vom Buddhismus geprägt.
Der Animismus = Geisterglaube ist außerdem im Leben der Menschen im Isaan verankert.

Die große Anzahl von riesigen Nationalparks und Wild Reservaten machen das Gebiet für Naturfreunde sehr interessant. Über 200 Sorten wilder Tiere, einschließlich Elefanten, Tiger, Rotwild und einer breiten Palette an Vögeln und Schlangen leben zum Beispiel in den Nationalparks Khao Yai, Phu Kadung in der Provinz Loei und dem Wild Life Reservat Phu Khieo in der Provinz Chaiyaphum.
Südostasiens größter Fluss, der Mekong, welcher die Grenze zwischen Thailand und Laos bildet, ist eine der besonderen Attraktionen.
Der Mekong entspringt in Tibet und fließt von China bis ins Mekongdelta nach Vietnam.
Im Mekong ist der größte Süßwasserfisch der Welt, der Mekong-Wels, zuhause.
Der WWF hat im Rahmen seines „Living Mekong“-Programmes eine Rettungsaktion für den Riesenwels und andere bedrohte Fischarten gestartet.

Im Isaan sind sind die Menschen ausgesprochen Gastfreundlich. Der Besucher wird in den Dörfern oft bestaunt, da man Europäer [thai:Farang] meist nur aus dem TV kennt. Der größte Teil der Bevölkerung besteht ethnisch aus Lao und spricht auch einen laotischen Dialekt, der sehr viele Gemeinsamkeiten mit der Thai-Sprache hat.

Die Hauptnahrung im Isaan ist der hier überall angebaute Klebereis - Khao Niau.
Im Nordosten werden die Gerichte noch mal extra scharf gewürzt und gegessen.
Die regionalen Spezialitäten wie Som-Tam, der grüner Papayasalat mit fermentierten Krabben oder Fischen der Saison und sehr viel Chili sind für Europäer nicht unbedingt geeignet. Zumindest muss eine größere Wasserflasche vorhanden sein. Aber die Thais wissen das und sind in der Lage für Farang`s wohlschmeckende Gerichte zu kochen.
Im Isaan wird alles gegessen was nicht schnell genug weglaufen oder wegfliegen kann. Geröstete Heuschrecken, Grillen, Larven, Wasserkäfer, Seidenwürmer und Ameiseneier sind hier ein Leckerbissen und werden von vielen Straßenhändlern angeboten.

Die Leute leben überwiegend in der Landwirtschaft. Da im Isaan meist weniger Regen fällt als im übrigen Thailand und durch die verhältnismäßig nährstoffarmen Böden sind die Reiserträge oft karg und der Verdienst ist dementsprechend gering. Im Gegensatz zur Reiskammer Thailands, dem Mündungsdelta der großen Flüsse in Zentralthailand, wo in der Regel zwei Reisernten pro Jahr möglich sind, ist im Isaan nur eine Reisernte im Jahr möglich. Angebaut werden sowohl hochwertiger Jasmin Reis, der allgemein für den Verkauf produziert wird, und Klebereis, welcher für den eigenen Verbrauch bestimmt ist. Der Isaan ist das Zentrum der thailändischen Seidenherstellung. Daneben wird in steigendem Umfang auch Zuckerrohr und Maniok kultiviert. Der Wasserbüffel ist für viele Bauern immer noch ein wichtiges Arbeitstier. Zur Fleischgewinnung werden im I-San vor allem Schweine, Rinder, Hühner, Enten und Fische gezüchtet.

Kinder werden allgemein in Thailand mehr verwöhnt als bei uns. In der Schule wird Ihnen allerdings größerer Respekt vor den Älteren, Eltern, Lehrern und buddhistischen Oberhäupter gelehrt als in der westlichen Welt.
Sie genießen absolute Autorität.

Die Pflicht der Kinder später für ihre Eltern zu sorgen ist hier selbstverständlich.
In Thailand kennt man keine Sozialversicherung und Rente für die Leute auf dem Dorf.
Selbst wenn die Kinder nicht mehr im Dorf leben, sind Sie oft die einzige Absicherung und Stütze der Älteren. Viele arbeiten in Firmen in Bangkok und den Urlaubsgebieten.

Wer sich mit den Mädchen an den Bars von Bangkok, Pattaya oder Phuket intensiver unterhält, wird feststellen das die meisten aus dem Isaan kommen.
Mit dem verdienten Geld unterstützen sie ihre Kinder in den Großfamilien zu Hause im Isaan, um Ihnen einem bescheidenen Lebensstandard sichern.

Das Klima im Isaan ist Festlandsklima, mit der sehr heißen Jahreszeit März bis Juni und relativ kühlen Nächten in den Wintermonaten um die Neujahreszeit. Auch wenn wir uns hier in der Nähe des Äquators, also in den Subtropen sind, kann es in den hohen Gebirgsregionen sehr kalt nachts werden. Regenfälle sind unvorhersehbar, aber sie konzentrieren sich auf die Regenzeit von Mai bis Oktober.
Wer einen Eindruck vom richtigen Thailand haben will, der sollte nicht versäumen den Isaan zu besuchen. Der Isaan ist zwar etwas anstrengender und für uns Farangs oft nicht so einfach zu verstehen. Man sollte nicht alles mit "westlichen Augen" sehen, sondern sich bemühen seine Scheuklappen abzulegen um Land und Leute zu verstehen.

Im Jahr 2000 betrug die Gesamtbevölkerung Isaans über 20 Millionen Einwohner.
Vier Provinzen umgeben die bedeutendsten Städte Isaans, welche die gleichen Namen tragen: Im Jahr 2000 zählte man in der Stadt Udon Thani 220.500 Einwohner, in Khorat 204.400, in Khon Kaen 141.000, und Ubon Ratchathani hatte 106.500 Einwohner.

Der buddhistische Tempel, oder "Wat", ist das wichtigste Bauwerk der meisten Dörfer.
Diese Tempel dienen nicht nur der religiösen Verehrung, sondern werden auch als Fest- und Versammlungshallen genutzt. Architektonisch überwiegt der Lao-Stil, der schlichter ist als der ornamentale Thai-Stil, dies gilt auch für Darstellungen Buddhas im Isaan.

Die Bevölkerung im Isaan feiert eine Reihe traditioneller Feste, neben den thailändischen Festen Songkhran Wasserfest vom 13. April bis 15. April und Loi Krathong Lichterfest im November gibt es im Isaan viele regionale Feste.
Die bekanntesten sind das Seidenfest von Khon Kaen, die "Bangfai Phayanak" oder "Naga-Feuerbälle" von Nong Khai, das Kerzenfest von Ubon Ratchathani, welches das die buddhistische Fastenzeit im Juli einläutet, und das berühmte Elefantenfest in Surin.