Sonntag, 29. September 2013

Lust auf Insekten?

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Baan Non Cheuk - Reisfelder und Schweine waren die Stelzen, auf denen Frau Mali Nonthing ihr Leben in einem Dorf der nordöstlichen Provinz Khon Kaen aufbaute. Diese beiden landwirtschaftlichen Einnahmequellen nutzte sie Jahrzehntelang. Jetzt bleibt nur noch eine Insekten Farm hinter ihrem im Thai-Stil gebauten Haus.
Die 52-Jährige züchtet Grillen, wo vor etwa zwei Jahren Schweine aufgewachsen sind, bevor sie sich den Insekten widmete. Unter einem weitläufigen gewellten Schuppen, durch Holz und Zement gehalten, bewirtschaftet sie zwei Arten des Insekts. „Grillen sind besser als Schweine“, gestand Frau Mali. Verkaufen kann sie die Grillen jeden Monat, im Gegensatz zu Schweinen, die nur alle fünf bis sechs Monate verkauft werden konnten. Und selbst dann war sie sich nie sicher, einen Gewinn zu erwirtschaften, sagte sie.
Ähnlich erging es einer Farmerfamilie in Maha Sarakham, einer Provinz südlich von Khon Kaen. Dort haben Frau Duangjai Ploykanha und ihr Mann über Jahre hinweg Rinder aufgezogen. Unter zwei großen Ställen, wo einst Bullen und Kühe angebunden waren, werden jetzt Grillen gezüchtet.
„Sie sind leichter zu pflegen und die Qualität kann kontrolliert werden“, bemerkte Frau Duangjai als sie durch den Stall lief und die Insekten mit Hühnerfutter fütterte. In der Tat bietet das Dorf, in dem Frau Duangjai lebt, einen Einblick in das Tempo, in dem das sechsbeinige Nutztier seinen Weg in die Landwirtschaft machte, wo einst Rinder und Schweine dominierten, wie es die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) beschrieb.
Über 200 der 600 Familien, die dort leben, bewirtschaften jetzt Insekten-Farmen. Einige von ihnen sind Vollzeit- und andere Teilzeit-Beschäftigte, wie lokale Regierungsbeamte, Lehrer und Ladenbesitzer. Sie gehören zu den 20.000 eingetragenen Grillen-Farmen mit mehr als 220.000 Aufzuchtstellen im Isaan. Diese Entwicklung begann Mitte der 1990er Jahre mit der Einführung von neuen Fähigkeiten und Technologien, um Insekten im kommerziellen Maßstab zu züchten. Bis dahin hatte man die Gewohnheit, die Grillen, die als Teil der ländlichen Nahrung genossen wurden, in Bäumen und Sträuchern zu suchen.
Die jährliche Produktionskapazität des sechsbeinigen Insekts hat in den letzten Jahren 7.500 Tonnen erreicht. Das Jahreseinkommen durch essbare Insekten im Handel kommt auf fast 22 Millionen Euro.

Gegrillte und geröstete Insekten werden auf einem Markt in Chiang Mai verkauft

Während Grillen am meisten gezüchtet und gehandelt werden, fallen andere Insekten dieser alternativen Nutztierhaltung immer mehr ins Gewicht. Dazu gehören riesige Wasser-Wanzen, Heuschrecken, Bambus-Raupen, Weberameisen, Larven des Palmrüsselkäfers und Seidenwurmpuppen. Sie schaffen eine Menge von Arbeitsplätzen und haben sich zu einer wachsenden Multi-Millionen-Euro-Industrie entwickelt, sagte Patrick Durst, ein regionaler Forstwirtschafts-Beamter bei der FAO.
Die landwirtschaftliche Züchtung von Insekten beschränkt sich nicht nur auf Thailand. Die wachsende Nachfrage im Land hat auch Einfluss auf den lukrativen Import-Markt und den grenzüberschreitenden Handel. Fast 270 Tonnen Seidenwurmpuppen werden jährlich aus China importiert und 800 Tonnen anderer essbarer Insekten werden über die Grenzen von Kambodscha, Burma und Laos transportiert. Der wirtschaftliche Wert von importierten Insekten wird pro Jahr auf rund 40 Millionen Baht (ca. 1 Mio. Euro) geschätzt.
Heuschrecken aus Kambodscha sind ein gutes Beispiel. Gefüllte Beutel hängen an einer niedrigen Holzbank auf einem Markt in Kalasin, eine Provinz östlich von Khon Kaen. Frau Kaew Aramsri verkauft diese Heuschrecken einschließlich Seidenwurmpuppen und Weberameisen. Die Insekten werden dreimal pro Woche von der thailändisch-kambodschanischen Grenze in einem Kühlwagen transportiert. Ihre Kunden sind größtenteils Besitzer von Straßen-Imbissständen. Die Heuschrecken kosten 250 Baht je Kilo.
Diese Nahrungskette hat sich nun über seine traditionellen Orte im Norden und Nordosten ausgebreitet. Die Beliebtheit hat zugenommen und wird landesweit ausgebaut. Eine Supermarktkette bietet bereits Erzeugnisse in Regalen der Tiefkühlkost an. In einigen Läden Bangkoks findet man gefrorene Pakete mit Bambus-Würmern und Heuschrecken oder Fertiggerichte aus Bambus-Raupen für die Mikrowelle.


Nakhon Si Thammarat - Der Tod einer erst 25-jährigen Thailänderin aus dem Dorf Naphru im Bezirk Pra Phrom(Nakorn Sri Thammarat) wirft ein schlechtes Licht über die in Thailand beliebten frittierten Insekten.

Die junge Frau schlenderte in der vergangenen Woche mit ihren Eltern aus einem öffentlichen Anlass im SomdetPhra Srinakarin 84Park herum und kaufte sich für 20 Baht eine Tüte voll frittierter Heuschrecken. Nur kurze Zeitspäter beklagte sie sich über Schwindelanfälle, Bauchbeschwerden und Atemnot, worauf sie ohnmächtig wurde.

Ihre Eltern fanden einen Verkäufer aus der unmittelbaren Umgebung, der den Notdienst alarmierte. DasRettungsteam erreichte kurze Zeit später den Park und brachte die Frau ins Maharaj Krankenhaus. Frau Pornpimolverstarb jedoch auf dem Weg ins Krankenhaus.

Weshalb die Insekten gefährliche Folgen hatten und weshalb sie derart giftig waren, wird zurzeit geprüft.Insektenzüchter wurden zur strikten Einhaltung der Hygiene-Standards gemahnt.


Bangkok - Das Gesundheitsamt warnte davor, dass der Verzehr von zu vielen gebratenen Insekten tödlich sein kann.
Schlechte Nachrichten für Thais, die gebratene Insekten zu ihrem Leibgericht zählen. Dr. Aphichat Mongkol, Chefder Medizinischen Forschungsabteilung des Gesundheitsamtes, erklärte, dass die in den Insekten enthalteneSubstanz Histamin tödlich sein kann, wenn man zu viel davon zu sich nimmt.
Histamin ist ein natürlicher Bestandteil, in proteinhaltiger Nahrung, die zudem beispielsweise durch Bakterienverunreinigt ist, könnte es jedoch zu größeren Konzentrationen von Histamin kommen.

Die thailändische Nachrichtenagentur NNT berichtet, dass der menschliche Körper mit 100 bis 200 MilligrammHistamin „umgehen“ könne. NNT führte jedoch nicht aus, wie viel gegrillte Insekten man zu sich nehmen muss, umdiesen Level zu erreichen. Ferner wurde nicht darauf hingewiesen, dass die Verträglichkeitsgrenze von Histamin für bei ca.10 Milligramm liegt, keinesfalls bei 100 oder 200 Milligramm. Bei der Aufnahme von über 10Milligramm kommt es zu Vergiftungserscheinungen wie Atemnot, Blutdruckabfall, Hautrötung, Ausschlag, Übelkeit,Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfall.