Mein Spruch zur Woche:
Am kommenden Mittwoch und Donnerstag feiern wir in Thailand das Ende der Fastenzeit.
Ok Phansa ist das Ende der Regenzeit in Thailand und somit auch Ende der Mönchsklausur (Vassa ), die drei Monate dauert.
Bis zum Ok Phansa dürfen sich die Mönche maximal für fünf Tage pro Monat von ihrem Tempel entfernen.
Traditionell ist die Phansa die Zeit, in der junge, männliche Thailänder ihre Zeit als Mönch in einem Kloster verbringen.
Grund dieser Regenzeitklausur: schon vor den Zeiten des Buddha hatte es sich eingebürgert, dass die heiligen Männer (Sadhus undSannyasins) für drei Monate auf das Umherwandern verzichteten. Denn zu dieser Zeit sprießt auf den Felder die junge Saat. Um nun die Schößlinge nicht zu zertreten, legte der Buddha fest, dass die Mönche während der Regenzeit außer in Ausnahmefällen in ein und demselben Tempel übernachten. Da der Mahayana-Buddhismus hauptsächlich in Gegenden ohne ausgeprägte Regenzeit verbreitet ist, kennen die Mahayana-Buddhisten kein solches „Retreat“.
Die Mönchsgemeinschaft Sangha, mit den von Buddha selbst für sie festgelegten Regeln, nimmt im religiösen Gefüge des Buddhismus einen bedeutsamen Platz ein. Eine dieser Regeln fordert die Einhaltung einer dreimonatigen Fastenperiode, die einen markanten Fixpunkt im buddhistischen Festkalender darstellt.
In der Regenzeit von Juli
bis September ziehen sich die Mönche und Novizen zum Beten und Meditieren in
die Klöster zurück, so wie Buddha es bestimmt hat. Während die Asanha Bucha
diese ruhige Periode der Einkehr besinnlich einleitet, klingt sie mit Ok Phansa
(Mittwoch, den 12. Oktober) fröhlich aus.
Nach dem Ende der vielfach
düsteren und regenverhangenen Monsunzeit atmen die Menschen erleichtert auf,
und es folgt speziell in Thailand eine heiter-ausgelassene Festperiode, die
einen ganzen Monat andauert.
Überall im Land finden jetzt
Feierlichkeiten und Volksfeste statt. In Städten an Flüssen werden die
berühmten Schlangenbootrennen ausgetragen, weil die Flüsse jetzt viel Wasser
führen. Vergleichbare Festlichkeiten gibt es auch in Burma entlang des
Ayeyarwady oder etwa in Kambodscha mit dem „Water and Moon-Festival“ von Phnom
Penh oder dem Tonle Sap-See.
In anderen Orten Thailands,
zum Beispiel in Sakhon Nakhon, wird Ok Phansa mit
prächtigen Festprozessionen wie dem „Wax Castle Festival“ begangen. Beim
Festumzug sind aus Wachs geformte Gebäude zu bewundern. Sehenswert für
Residenten und Touristen sind weiter die illuminierten Boots-Prozessionen auf
dem Mekong-Fluss in Nakhon Phanom und die
Buddha-Image-Prozession mit Bootsrennen auf dem Tapi-Fluss in Lang Suan in der Provinz Surat Thani.
In Uthai Thani verlassen die
Mönche ihren Tempelberg und steigen die vielen Stufen hinab zu den Gläubigen.
Dieses Tak Batr Devo-Fest wird am Sankat Rattanakhiri-Tempel begangen.
Besonders pittoresk sind das
Diving Buddha Image Festival am 13. Oktober am Wat Trai Phum in der Provinz
Petchabun und das River Bank Naga Fireball-Fest am 28. Oktober in der Provinz
Nong Khai. Hier werden wieder Zehntausende Thais und Ausländer erwartet.
Die Naga-Feuerbälle sind ein
Phänomen, bei dem grosse Feuerbälle am Mekong-Fluss 20 - 30 Meter hoch über die
Wasserfläche aufsteigen. Die farbigen Feuerbälle sind rauch- und geruchsfrei
sowie lautlos. Nach einer Legende sollen Nagas Feuerbälle von einer mythischen
Schlange kommen, die im Mekong leben soll.