Dienstag, 18. Oktober 2011

Jahrhundert-Hochwasser in Thailand



Herzlich Willkommen bei meinem Blog ueber mein Leben in Thailand.

In meinem Bericht vom 19.09. dieses Jahres hatte ich schon von den Ueberschwemmungen durch den diesjaehrigen Monsunregen berichtet.Damals wusste ich noch nicht, dass es in Bangkok fast zur Katastrophe kommen wird.

Mein Spruch zur Woche:


Fluten in Thailand - jetzt sind die Krokodile los
Wasser und nochmals Wasser
Krokodil-Hotline eingerichtet - Belohnung für gefangene Tiere
Als wären die Wassermassen nicht schon genug. Nun müssen sich die Flut-gebeutelten Thai jetzt auch noch vor Reptilien in Acht nehmen. Im Zuge der schlimmen Überschwemmungen sind in den vergangenen Tagen Hunderte Krokodile aus Gehegen in ihren Zuchtfarmen in die Überflutungsgebiete entkommen.

Besonders betroffen waren die Provinz Nakhon Sawan und die alte Königsstadt Ayutthaya. Nakhon Sawan gehört zu den am schlimmsten betroffenen Regionen, dort mussten 20.000 Menschen in Sicherheit vor den Wassermassen gebracht werden. Die Überflutungen aus Ayutthaya fließen auch Richtung Bangkok ab. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Krokodile so weit gelangen können.

Schlangen, Insekten und Tiger entflohen

Bei einer eigens eingerichteten Krokodil-Hotline seien schon viele Anrufe eingegangen, berichtete die Tageszeitung 'Bangkok Post'. Um das Kroko-Problem in den überfluteten Städten Thailands in den Griff zu bekommen, hat die Regierung eine Belohnung ausgesetzt: 1.000 Baht (etwa 25 Euro) für jedes wieder eingefangene Krokodil. Die ersten Jäger hätten ihre Belohnung bereits kassiert, berichteten thailändische Medien.

Wie viele Krokodile insgesamt ausgebüxt sind, konnten die Behörden nicht mitteilen, denn viele Farmen sind illegal. Die Krokodile werden dort als Touristenattraktion gehalten oder zu Handtaschen verarbeitet. Die Umweltschutzbehörde versuchte zu beruhigen: Die meisten der entkommenen Tiere seien noch jung und meist ungefährlich, hieß es. Allerdings sollen auch Schlangen, giftige Insekten und Tiger aus diversen Gehegen ausgebrochen sein.
Huehner und Enten werden in Sicherheit gebracht.
Die Außenbezirke in Bangkok wurden komplett überschwemmt, das Zentrum wurde in der Millionenmetropole von der Flut weitgehend verschont. In den Außenbezirken herrschen katastrophale Zustände: Doch nun können die Menschen aufatmen, denn das Hochwasser fließt in der thailändischen Hauptstadt ab. Die Gefahr ist allerdings noch nicht komplett vorbei, denn die Behörden rechnen am heutigen Dienstag weiterhin mit Hochwasser.

In Thailand sind knapp 300 Menschen durch die Naturkatastrophe ums Leben gekommen. Die Menschen erleben das schwerste Hochwasser seit Jahrzehnten in Thailand: Rund 10.000 Unternehmen sind betroffen, der Schaden soll sich auf über 2,3 Milliarden Euro belaufen und viele Menschen haben ihr zu Hause verloren. Nicht nur Thailand, auch die Nachbarländer Kambodscha, Laos und Vietnam kämpfen mit dem Hochwasser. Mehr als 550 Menschen sind in den Ländern ums Leben gekommen.
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"Es regnet in Intervallen, plötzlich und so stark, dass man nicht mal eine Minute braucht, um einen Kaffeebecher mit Wasser zu füllen. Die Menschen versuchen ihr weniges Hab und Gut mit Sandsäcken vor ihren Häusern und kleinen Geschäften zu schützen. Aus der Not wird eine Tugend gemacht und abends im Kerzenschein eine Partie Domino gespielt. 


Überall versuchen die Menschen mit Angeln ein paar Fische zu fangen. Ich habe Imbissbuden gesehen, in denen die Gewürzständer schwimmend um die Tische kreisten, während die Menschen, mit ihren Füssen im Wasser, zu Mittag aßen. Das Wasser hat mit seinen 22 Grad fast schon Badewannentemperatur.

Richtig schlimm wird es, wenn sich das Wasser wieder zurückzieht. Es stinkt, Müll türmt sich an den Ecken und in Verbindung mit der Wärme ist es eine ideale Brutstätte für Malaria- und Dengue-Fieber-Erreger. Denn Mücken vermehren sich bei diesen Bedingungen hervorragend. Dank Hilfsorganisationen und den Kinderkrankenhäusern erhalten wenigstens die Kinder eine medizinische Versorgung.

"Pflanzen vergammeln und verschimmeln"

Vor ein paar Tagen habe ich eine Gruppe junger Taiwaner getroffen, die mit ihrer Hilfsorganisation versuchen, den Menschen hier etwas Unterstützung zu geben. Durch das viele Wasser leiden nicht nur Mensch und Tier, auch die Pflanzen vergammeln und verschimmeln. Einzig der Reis gedeiht auf diese Weise prächtig, leider sind die Felder mit ihren Monokulturen nur mäßig ertragreich. Wenn die Reispflanzen aber laenger als drei Tage unter Wasser sind, dann sterben sie auch ab, wie im Norden und Nordosten schon geschehen.

Damit es dennoch etwas Gemüse gibt, versucht die Hilfsorganisation den Menschen beizubringen, wie sie mit Bambusregalen und Pflanzenkübeln trotz Regen Nahrung anbauen können. Ich hatte das Vergnügen, bei einigen dieser Projekte mithelfen zu dürfen. Es war anstrengend, aber auch lehrreich. Die Dankbarkeit in den Augen der Dorfbewohner zu sehen, hat mich mit Stolz erfüllt.“


Hochwasser: Thailand muss weitere Industriezone räumen

zuletzt aktualisiert: 18.10.2011 - 02:30
Bangkok (dapd). Das bedrohlich steigende Hochwasser in Thailand treibt tausende Arbeiter eines Industrieparks nördlich von Bangkok in die Flucht. Nachdem die Fluten einen provisorischen Schutzwall des Industriegebiets Nava Nakorn durchbrochen haben, wiesen die Behörden die Unternehmen gestern an, die Produktion einzustellen und ihre Arbeiter auf eine Evakuierung vorzubereiten. Seit Ende Juli haben die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten schon mehr als 300 Menschen das Leben gekostet. Mindestens vier weitere Industrieparks sind bereits überflutet.