ueber mein Leben in Thailand.
Die thailändische Regierung hat kostenlose
WLAN-Netze für den Großraum Bangkok angekündigt. Sie starten morgen, Mittwoch.
Es handelt sich dabei um einen wesentlichen Faktor des Projekts "Smart Thailand"
mit einem Budget von 30 Milliarden Baht (730 Millionen Euro), das sich auf IT
und Telekommunikation konzentriert.
Die Bangkok Post berichtet, dass
es ab morgen 20.000 der WLAN-Zugänge in und um die Hauptstadt geben werde. Der
zuständige Minister Anudith Nakornthap habe bis Oktober nächsten Jahres 20.000
weitere angekündigt. Die Geschwindigkeit gibt die Zeitung mit 2 MBit/s an.
Das Ministerium hat darüber hinaus Pläne
für das gesamte Land. Man wolle im Rahmen von "Smart Thailand" 77 Provinzen mit
878 Bezirksverwaltungen, 2010 Kleinstädte, 12.355 Schulen, 1278 Krankenhäuser
und 8269 Polizeistationen mit WLAN ausstatten. Das Programm hat eine Laufzeit
von vier Jahren.
Ziel des Projekts ist es insgesamt, die
Nutzung des Internets zu fördern - sowohl durch Kabelnetze wie auch durch
drahtlose. Beispielsweise hilft der Staat dem Provider TOT, der ihm selbst
gehört, beim Aufbau von 3G- und LTE-Mobilfunknetzen.
Auch China fördert die Internetnutzung
durch kostenlose Hotspots, insbesondere in Peking. Ein wichtiges Ziel der
Regierung dort scheint aber die Kontrolle über das Internetverhalten der Nutzer
zu sein. Vor der Nutzung muss man sich deshalb mit seiner Handynummer anmelden.
Ob in Thailand eine Authentifizierung erforderlich sein wird, ist noch nicht
bekannt.
Blogger wegen Majestätsbeleidigung in Thailand zu fünf Jahren Haft verurteilt
Ein US-amerikanischer Blogger ist in Thailand wegen Majestätsbeleidigung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte Auszüge einer nicht autorisierten Biografie von König Bhumibol Adulyadej übersetzt und in seinem Blog veröffentlicht, wie die Financial Times (FT) berichtet. Dabei befand er sich allerdings auf dem Boden der USA.
Hochzeitsfoto von König Bhumibol und Königin Sikirit (Bild: Wikimedia Commons).
Der gebürtige Thailänder und US-Bürger Joe Wichai Commart Gordon war vergangenen Mai während eines Urlaubs in Thailand verhaftet worden. Laut FT wurden ihm Verstöße gegen das Verbot der Majestätsbeleidigung sowie der Computerkriminalität vorgeworfen.
Der Zeitung zufolge ist es das erste Mal, dass ein ausländischer Staatsbürger wegen einer Majestätsbeleidigung belangt wird, die er nicht auf thailändischem Boden begangen hat. Gordon hatte sich im Oktober schuldig bekannt, Auszüge von The King Never Smiles ins Thailändische übersetzt und online gestellt zu haben - einer 2006 erschienenen Biografie, die in dem Land verboten ist. Das dortige Strafgericht hat ihn laut FT zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, von denen die Hälfte auf Bewährung ausgesetzt ist, weil er auf schuldig plädiert hatte.
Ein Sprecher der US-Botschaft in Bangkok, Walter Braunohler, erklärte gegenüber der Zeitung, Washington sei "tief betroffen" über diese und ähnliche Verurteilungen in jüngster Vergangenheit. Sie stünden "nicht im Einklang mit internationalen Standards der Meinungsfreiheit". Gleichzeitig betonte Braunohler den Respekt der USA gegenüber dem thailändischen Königshaus.
Vergangenen Monat war demnach ein pensionierter LKW-Fahrer, Ampon Tangnoppaku, zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Er soll mehrere SMS verschickt haben, die angeblich Königin Sirikit beleidigten.
Thailand blockiert Wikileaks
- Thailand hat den Zugang zu Wikileaks blockiert. Die Site sei aus Sicherheitsgründen nicht mehr abrufbar, heißt es von seiten der Regierung.
Der Zugang zu Wikileaks sei auf Basis der Notverordnung von 2005 vorläufig gesperrt worden. Seit im April der Ausnahmezustand ausgerufen worden ist, habe die thailändische Regierung 1340 Websites aus Sicherheitsgründen blockiert. Konkrete Gründe nannte sie nicht.
Im März und April hatten Proteste der sogenannten Rothemden beinahe einen Bürgerkrieg ausgelöst. Die Aufstände wurden von der Armee gewaltsam niedergeschlagen. 91 Menschen kamen ums Leben, 1900 wurden verletzt.
Laut der Nachrichtenagentur AFP hat Thailand in den vergangenen Jahren die Löschung von Tausenden Sites veranlasst - hauptsächlich wegen Beleidigung der Monarchie, was mit bis zu 15 Jahren Haft geahndet wird. Die Regierung hat sogar ein Büro für Cyberkriminalität eingerichtet, das alle verfolgt, die online Kritik an der Königsfamilie üben.
Wikileaks hat diverse Dokumente aus Thailand veröffentlicht. Darunter sind auch Videos der Königsfamilie. Der letzte Eintrag stammt allerdings von November 2011.
Thailand sperrt hunderte Websites
- Das thailändische Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologien hat einem Bericht der Bangkok Post zufolge mehr als 1200 Websites registriert, die angeblich gegen den Computer Crime Act (PDF) des Landes verstoßen. In 344 Fällen sollen Websites den thailändischen Monarchen beleidigt haben.
Das Ministerium beruft sich bei seinem Vorgehen auf den Artikel 20 des Computer Crime Act. Dieser beschreibt die Möglichkeit, Inhalte im Internet zu sperren, wenn sie "eine Auswirkung auf die Sicherheit des Königreichs haben oder dem Frieden, der Eintracht oder der guten Moral widersprechen". Im Frühjahr 2007 hatten die thailändischen Behörden auf Basis dieses Artikels bereits das Videoportal YouTube blockiert, weil dort ein Clip abrufbar war, in dem nach Ansicht der Kontrollorgane König Bhumibol Adulyadej verhöhnt wurde.
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