Montag, 21. November 2011

Touristen "Ã la carte"


Thailand setzt auf "à la carte" Gäste


Mit Bangkok, Phuket und Chiang Mai bietet Thailand eines der größten Luxus Hotelangebote der Welt. In 2014 dürfte mit dem Ritz Carlton Residential wohl das letzte Weltklasse Haus in Bangkok vertreten sein. Die Anfragen an speziell ausgearbeiteten Individualreisen hat stark zugenommen.




Was oder wer ist damit gemeint? 


Meint man den vollen Geldbeutel oder das Auftreten von Personen.


Gut Betuchte kommen mit Reiseveranstaltern und buchten ebenfalls Nobelherbergen wie das Pullmann oder das Kosa Hotel in Khon Kaen.
Diese Leute gehen öfter aus und nicht nur in teure Restaurants oder Läden. Sie interessieren sich für Land und Leute und nehmen an Ausflügen teil. Sie essen schon mal in Garküchen, bummeln über einheimische Märkte oder setzen sich in den "Kosa Beer-Garden“. Dort beobachten sie die „normalen“ Leute und machen sich so ihre Gedanken wie es wäre, wenn man weniger Geld hätte. Ihr Geld fliesst in alle Richtungen.



Das Gros der Mittelklasse. Ehepaare, Familien oder Alleinreisende, die zum   
ersten Mal nach Thailand kommen, bevorzugen eine Buchung über einen 
Reiseveranstalter. Sie bekommen von ihren Reiseleitern Tipps, wie sie den 
Urlaub verbringen können. Die meisten sind an der Kultur des Landes 
interessiert und wollen viel auf Ausflügen sehen und kennen lernen.

Aber geht es bei Gaesten "A la carte" oder beim „Qualitätstouristen“ 
überhaupt um Geld?


Ich denke, nein. 
Jeder von den oben genannte Personenkreis bringt Geld nach Thailand. 


Die einen mehr direkt an das Volk, die anderen über Umwege. Denn 
wer vornehm speist, zahlt ja den Lohn der Angestellten mit. Und der 
Reiseveranstalter muss die Hotels bezahlen, in denen seine Gäste wohnen, 
bezahlt also den Lohn der dort arbeitenden Thais mit. Selbst die Leute, die 
vor Supermärkten sitzen, dort essen oder trinken, bringen Geld ins Land.


Man kann es drehen wie man will: Sicherlich sind alle seitens der Regierung 
willkommen.




Bleibt also das Auftreten. 
Und hier gibt’s grosse Unterschiede. Da ist der Superreiche, der nur im 
Nobelhotel wohnt. Jedoch hat er in verschiedenen Bars  und Restaurants 
Lokalverbot wegen seines ungebührlichen Auftretens. Da ist der Rentner, der 
hier seinen Lebensabend verbringen will, sich aber dauernd betrinkt und 
ausfällig wird gegenüber dem Thai-Personal. Und es gibt in den Bierbars 
Männer, die sich aufführen, als ob ihnen die Welt gehörte. 
Da fallen dann tatsächlich Sätze wie: „Die leben doch von uns und sollen 
gefälligst die Klappe halten und machen, was wir wollen.“


                            Sind dies hier keine  „Qualitätstouristen“ ???



Zur Bekleidung.

„Selten auf der Welt sieht man so viele schlecht gekleidete 
Leute auf einem Fleck wie in Pattaya “, berichtete mir ein Ehepaar. Es 
fühlte sich beschämt über das Betragen seiner Landsleute im Ausland. 
„Männer behandeln ihre Mädchen wie Sklavinnen“, merkte das Paar weiter an. 
Und so ist es tatsächlich, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch 
Khon Kaen streift. Da spielen sich manchmal die widerlichsten Szenen ab.


„He Olle, bring mir mal noch’n Bier“, schreit ein Mann seine thailändische 
Begleiterin an der Bar an. „Die Thais schmeissen ihren Abfall ja überall hin“, 
sagt er und wirft die leere Zigarettenschachtel einfach hinter den Tresen. 
„Keine Ahnung von Sauberkeit hat dieses Volk.“ Und dann: „Die müssten mal 
nach Deutschland kommen und sehen, was Zucht und Ordnung bedeuten.“ 
Dabei hat er seinen Bauch in ein zu kurzes T-Shirt gezwaengt, zu enge Shorts 
dazu und versucht dann noch das T-Shirt  darüber zu ziehen. So läuft er, 
gefolgt von seiner Begleiterin, durch den Ort.


Er setzt sich, nach Schweiss stinkend, in die nächste Bar und bestellt das 
nächste Bier. Und so vermittelt er den Thais einen total falschen Eindruck 
vom Benehmen. Denn die Thais denken, so benimmt sich der Farang auch 
Zuhause. Welches Bild müssen sich die Thais da von unseren Ländern 
machen?


Benehmen, Anstand, Kleidung, das ist es, was den „Qualitätstouristen“ 
auszeichnet. Nicht die pralle Brieftasche.





Ich denke, jeder Ausländer sollte aufpassen, wie er sich seiner Umgebung 
zeigt, wie er spricht und handelt. Man wird in dieser Welt nun mal am 
Aussehen und Auftreten gemessen. Und die Thais haben sehr wohl eine 
Vorstellung von uns Farang. Haben sie doch genügend Hollywood-Filme 
gesehen – und da ist der Farang immer bestens gekleidet und hat ganz 
andere Umgangsformen gegenüber dem, was sie täglich in Khon Kaen bei 
Ausländern sehen.

Das merkt der Urlauber ganz deutlich, wenn er in Bangkok den Grossen 
Königspalast besucht. Denn dort muss er so gekleidet sein, wie die Thais es 
aus den Filmen kennen: Lange Hose, Hemd, Socken und festes Schuhwerk. 
Und die Damen mit Kleid/Rock bis über die Knie, Bluse und ebenfalls keine 
Sandalen, sondern Schuhe.






So stellen sich Thais die Farangs vor. So stellt sich die Regierung den 
"Qualitätstouristen" vor. Nein, am Strand oder Swimming Pool wird das nicht 
gefordert – aber eben auch nur dort! Verlässt man Strand oder Hotel, dann, 
bitte schön, in anständiger Kleidung. Aber je nach Erziehung wird anständige 
Kleidung sehr unterschiedlich interpretiert. Dabei braucht der Ausländer nur 
auf die Thais selbst schauen und wie sie sich kleiden. Da läuft niemand 
halbnackt durch die Stadt . . .

Selbst in Europa, auf Mallorca, um genau zu sein, räumt man auf mit diesen 
Halbnackten. Auch dort setzt man auf „Qualitätstouristen“. Der „Ballermann“ 
heisst wieder Balneario und, im Gegensatz zu Pattaya, schreitet dort die 
Polizei ein, wenn es zu laut wird.

In Pattaya wird gegen die 2-Uhr-Polizeistunde gewettert. Man gehe doch mal 
nüchtern um 1.30 Uhr durch die Bierbars und betrachte die Gestalten, die da 
rumhängen. Später werden sie sich beschweren, dass sie betrogen worden 
sind. Manch’ einer lud Mädchen zum Drink ein oder gab eine Bar-Runde. 
Alkohol macht vergesslich.




Und so denke ich, den „Qualitätstouristen“ zeichnet sein Benehmen aus, 
seine Kleidung und seine Sprache. Auf gar keinen Fall sein Status.

Lesen Sie dazu auch meinen Bericht:  Thailand-will-keine-mittellosen Auslaender mehr!



Besuchen Sie mich doch wieder, ich wuerde mich freuen!





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